Bachpatentag
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Inhalt

Frau Bettina Gies hat folgenden Bericht vom Bachpatentag erstellt:

Wasser ist Leben - Lebendige Gewässer gemeinsam gestalten‘
Bachpatentage 2017 – Werkstatt im Dorfgemeinschaftshaus Albisheim

Friedrich Strack‚ Ortsbürgermeister der Gemeinde Albisheim und Beigeordneter der Verbandsgemeinde Göllheim, ließ es sich nicht nehmen, bei strahlendem Oktoberwetter die Teilnehmer der Werkstatt am Samstag, dem 14. Oktober, persönlich zu begrüßen. Er würdigte die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit in der Pflege heimischer Gewässer, benannte aber auch das Miteinander unterschiedlicher Interessengruppen. 

Eva-Maria Finsterbusch, Landesbeauftragte der Bachpatenarbeit in Rheinland-Pfalz, dankte den Anwesenden für ihr umfassendes ehrenamtliches Engagement und bestellte die Grüße der Ministerin Ulrike Höfken. Anschließend diskutierten Bachpaten unterschiedlicher Projekte von Nahe, Glan und begleitenden Gewässern an der Pfrimm in moderierten Runden Entwicklungen, Erfolge und Erfahrungen. Sie erörterten Chancen wie Herausforderungen und äußerten Wünsche. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen größeren und kleineren Gemeinden wurden klar: Kleine Gemeinden mit dörflichem Umfeld bieten kurze Wege. Abstimmung und wechselseitige Information zwischen Bachpaten und Verwaltung begründen die gute Zusammenarbeit in der Gewässerentwicklung und entscheiden über den Erfolg der mit dem Ehrenamt umgesetzten Projekte. Die Verbandsgemeinde Göllheim und die Albisheimer Bachpaten arbeiten hier beispielhaft.
In größeren Gemeinden helfen Öffentlichkeitsarbeit und guter Umgang miteinander, Nutzung und Schutz der Gewässer im Gleichgewicht zu halten. Gelungene Renaturierungen führen in der Regel zu stärkerer Sport- und Freizeitnutzung. Hundehalter und Freizeitsportler benötigen besonders in Laich- und Nistzeiten grundsätzliche Informationen, um sich in schützenswerten Bereichen schonend und angemessen zu verhalten. Die Rolle und Aufgabe der Bachpaten in Planungsprozessen und der Begleitung von Prozessen kam zur Sprache. 

Ronald Zelt vom Natur- und Vogelschutzverein Albisheim 1986 e.V. wünschte sich in Planungsprozessen stärkere Berücksichtigung und Einbeziehung der Bachpatenschaften als Träger öffentlicher Belange. 

Konstantin Kempf von der Regionalstelle Kaiserslautern der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd sah die besondere Stärke der Bachpatenarbeit in ständiger Anwesenheit, guter Kenntnis und Kontakten im Umfeld des Gewässers. Diese dürften gerne in aktives Zugehen auf die Verwaltung in Ansprache und Hinweisen münden. Während der Pausen gingen gute Gespräche weiter um gemeinsame Probleme und Lösungen, neue Arten wie Kormoran, Springkraut und Herkulesstaude. 
Verköstigt durch den Natur- und Vogelschutzverein Albisheim führten Ronald Zelt und Rüdiger Viessmann die Teilnehmer an die Uferbereiche der Pfrimm. Das dortige Renaturierungs- und Beweidungsprojekt, zehn Jahre vor Beginn der landesweiten Aktion Blau begonnen, erwies sich als mustergültiges Beispiel im Miteinander von integrierter Landschaftsplanung, Verwaltung und projektorientiertem Ehrenamt. Flächenankauf und behutsame Eingriffe ermöglichten Rückzugsbereiche, in denen sich erneut Auenwälder, Schilfflächen und ihr reicher Bestand an seltenen Libellen, Vogelarten und Amphibien entwickeln können und über begleitende Rad- und Wanderwege Gästen wie Einheimischen Naherholung, Naturgenuss und Landschaftserlebnis bieten.
Gleichzeitig mildern sie als kleinteilige, vernetzte Flutungsräume Hochwasser entlang der Pfrimm. Beweidung mit Heck-Rindern und Konik-Pferden rundet die integrierte Landschaftspflege ab und vernetzt sie mit anderen landesweiten Projekten. Die Begegnung mit der Heckrinder-Herde der NABU Agrar Umwelt GmbH bildete den würdigen Abschluss eines gelungenen und ergiebigen Tags.

Naturnahe Gewässer erfüllen als wesentliche Teile unserer Landschaft lebenswichtige Aufgaben der Selbstreinigungskraft, des Arten- und Hochwasserschutzes.
Vielen Bächen mangelt es an wichtigen natürlichen Gewässerstrukturen.

Bachpatenschaften achten darauf, dass intakte natürliche Gewässerstrukturen erhalten bleiben und leiten mit den Unterhaltungspflichtigen Maßnahmen ein, erneut naturnahe Strukturen zu entwickeln.

In Rheinland-Pfalz wirken derzeit etwa 720 Bachpatenschaften tatkräftig im Schutz und der ökologischen Verbesserung der Gewässer. Naturinteressiert und naturverbunden, betreuen sie derzeit rund 2.760 Kilometer Gewässer. Damit sind sie wichtige Partner der AKTION BLAU PLUS und der Gewässerunterhaltungspflichtigen. Das Aktionsprogramm des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz fördert seit 1995 erfolgreich die Wiederherstellung naturnaher Gewässer. Ministerium und Landesamt für Umwelt laden 2017 zur Veranstaltungsreihe „Bachpatentage“ an sechs verschiedene Gewässer in Rheinland-Pfalz.
Die Tagesveranstaltungen b
oten Gelegenheit, benachbarte Gewässer, Bachpaten und Projekte vor Ort kennen zu lernen, in moderierten Gesprächsrunden am Vormittag Erfahrungen und Ideen auszutauschen und aktuelle Themen zu diskutieren.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen führten die gastgebenden Bachpatengruppen Exkursionen zu ihren jeweiligen Projekten am Bach.

Die Veranstaltung in Albisheim beschloss den diesjährigen Auftakt der Werkstattreihe in Rheinland-Pfalz

 

Unsere Aktivitäten als Bachpaten von Leiselbach und Pfrimm haben wir in Google Fotos zusammengefasst:

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