8 Hinter der Warte
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Inhalt

Hinter der Warte (im Lageplan die Nr. 8)

Das Grundstück „Hinter der Warte“ ist 5551 qm groß und war ursprünglich eine Fichtenschonung. Der Vorbesitzer bot unserem Verein die Fläche zum Kauf an. Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, beschloss die Mitgliederversammlung den Kauf. Am 9.1.2009 wurde dieser notariell vollzogen. Bedingung der Stiftung war, es das Areal wieder in naturnahen Zustand zu versetzen.

Der Kalkmergelboden bietet beste Voraussetzungen für eine Trockenrasenflora. Die Bodenart ist von sich aus schon sehr nährstoffarm und somit interessant für Pflanzen die Nahrungskünstler sind. Je ärmer ein Boden ist, umso reicher ist die Vielfalt. So kann sich auch eine typisch auf den Bewuchs zugeschnittene Fauna ansiedeln. Problematisch ist allerdings der Eintrag des Luftstickstoffes und die vorhandenen Leguminosen sammeln diesen in ihren Wurzeln, binden ihn im Boden. Dadurch werden Arten gefährdet die mageres Substrat brauchen.

Zunächst mussten die Fichten gerodet und abgeräumt werden. Die Nadelbäume wurden am Rand der Fläche als Benjeshecke aufgeschichtet. Sie gilt als kostensparende Möglichkeit eine neue Hecke zu entwickeln, weil die gerodeten Hölzer als Sitzwarte für Vögel dienen. Sie setzten ihren Kot ab und aus den darin enthaltenen Samen wachsen neue Gehölze und Stauden. Es entsteht zunächst eine Hochstaudenflur und nach und nach kommen die ersten Pioniere in Form von Hartriegel, Hasel, Holunder und anderen Gehölzen.

Angesiedelt hatten sich unter anderem Wildsträucher wie Schlehen, Weißdorn, Heckenrosen. Auch sie wurden zum Teil gefällt um mehr sonnige Freiflächen zu gewinnen, somit kann sich eine größere florale Vielfalt entwickeln.

Seit Beginn der Arbeiten haben sich jede Menge Wiesenpflanzen angesiedelt. Mittlerweile lassen sich, unter anderem, Wiesen-Glockenblume, Feld-Mannstreu, Skabiose, Wiesen-Witwenblume und Habichtskraut finden. Sogar die Bocksriemenzunge, eine Orchideenart, ist dort heimisch. Es sind aber noch mehr Arten anzutreffen und durch regelmäßige Mahd wird sich die Vielfalt noch erhöhen. Auch die Fauna profitiert von den Pflanzen, es sind schon mehrere Schmetterlingsarten und auch Wildbienen festgestellt worden. Somit gesellen sich auch Arten dazu, die von den Raupen der Falter leben und auch diejenigen, die von den Immen profitieren, erweitern die Vielfalt.

Das Entwicklungsziel kann von daher nur heißen, die Flächen offen zu halten, gegliedert mit Gehölzen an den Rändern und einzelnen Inseln. Dadurch dass das Areal sonnenexponiert ist, hat es gute Voraussetzungen dauerhaft für viele Arten ein Biotop zu sein. Durch die Nachbarschaft von Brachen dient das Grundstück als weiterer Mosaikstein und Puffer zur industriellen Agrarflächen.

Durch regelmäßige Begehungen wird eine Kontrolle, sowie eine Weiterentwicklung dokumentiert und gesichert.

Aus den gefällten Nadelbäumen legten wir zum Schutz eine Benjes-Hecke an. Standortgerechte Gehölze haben wir geschont



fotografiert von Bernd Karg im Januar 2010
Die Benjes-Hecke wurde mehrfach neu aufgeschichtet und es ist schon ein deutlicher Aufwuchs erkennbar, obwohl Nachbarn unser Grundstück bei der Feldarbeit immer wieder überfahren oder zur Rübenlagerung missbrauchen
fotografiert von Jürgen Jung im Oktober 2013
Die Wiesen-Glockenblume und ...

fotografiert von Michael Rech im Juni 2015


...die Bocksriemenzunge fühlen sich schon wohl:

fotografiert von Bernd Karg im Mai 2014
Im Oktober 2015 wurden ein Teil der Wildgehölze entfernt
und zu einer Bennjeshecke aufgeschichtet

fotografiert von Michael Rech im Oktober 2015
Abgemähte Gräser und Sämlinge wurden zur Ausmagerung auf den Kompostplatz der Gemeinde abgefahren


fotografiert von Michael Rech im Oktober 2015